Bakterielle Meningitis ist selten aber gefährlich
Infektionen mit Meningokokken führen häufig zu Folgeschäden
Im Vergleich zu anderen Kinderkrankheiten ist die Anzahl der Meningokokken-Fälle gering. Im vergangenen Jahr gab es deutschlandweit 278 Meningokokken-Erkrankungen. Für die betroffenen Familien ist dies jedoch kein Trost. Für sie bedeutet eine Meningokokken-Infektion oftmals eine lebenslange Beeinträchtigung. Ein Drittel der Meningokokken-Fälle führt zu einer Blutvergiftung (Sepsis). In zwei Dritteln der Infektionen kommt es zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis). Trotz ärztlicher Behandlung endet für bis zu einen von zehn Patienten eine Meningokokken-Infektion tödlich. Überlebende kämpfen unter anderem mit Spätfolgen wie Taubheit, Lernschwächen oder anderen kognitiven Problemen. „Ein Kleinkind mit einer Meningokokken-Infektion kämpfen zu sehen, ist ein Bild, das man als Arzt nie wieder vergisst“, erklärt Kinder- und Jugendarzt Dr. von Landwüst. Er hat einen Meningokokken-Fall selbst miterlebt und unterstützt die Kampagne Meningitis bewegt. als Experte.
Eltern können ihre Kinder gegen Meningokokken impfen lassen
Gegen alle fünf in Deutschland vorkommenden Serogruppen – A, B, C, W135 und Y – sind Impfstoffe verfügbar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Meningokokken C ab dem zwölften Lebensmonat. Personen mit eingeschränkter Immunfunktion oder engem Kontakt zu einem an Meningokokken Erkrankten empfiehlt die STIKO zusätzlich eine Impfung gegen die Serogruppe B. Eine generelle Empfehlung steht zurzeit noch aus. In den Bundesländern Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern sowie in Schleswig-Holstein, Hamburg, Brandenburg, Thüringen und Bayern wird die Meningokokken-B-Impfung jedoch öffentlich empfohlen. Mehr als 60 % der Krankenkassen erstatten die Kosten daher mittlerweile auf Anfrage. Eine Impfung gegen die vergleichsweise selten vorkommenden Serogruppen A, W135 oder Y wird bei gesundheitlicher Gefährdung oder bei Reisen in Risikogebiete empfohlen.
Website bietet Eltern weitere Informationsmöglichkeit
„Wenn die Gesundheit der Kleinsten auf dem Spiel steht, ist das eine große Herausforderung für alle“, verdeutlicht TV-Moderatorin Shary Reeves, die sich als Botschafterin für die Kampagne einsetzt. Um bei einer Infektion schnell reagieren zu können, sollten Eltern, Großeltern und Kita-Mitarbeiter die
Symptome einer Meningokokken-Infektion wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit richtig deuten können. Das Online-Portal http://www.meningitis-bewegt.de bietet dazu umfangreiche Informationen und eine praktische Symptom-Check-Karte zum Download für den Geldbeutel.
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